Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) benötigt ein Erwachsener 300 bis 400 mg Magnesium pro Tag. Orientiert man sich am Rat renommierter Magnesium-Experten, verdoppelt bis verdreifacht sich die empfohlene Menge auf bis zu 900 mg. Umso bedauerlicher, dass Studien nun belegen, dass die meisten Menschen über Lebensmittel nicht einmal die offiziell empfohlene Menge zu sich nehmen und folglich immer mehr unter einem Magnesium-Mangel leiden.
Magnesium in der Nahrung, der Vergleich:
Bereits Anfang der 90er Jahre setzten sich amerikanische Wissenschaftler mit der Frage auseinander, wie viel Magnesium der durchschnittliche Amerikaner pro Tag mit der Nahrung aufnimmt. Waren es früher etwa 500 mg, so sind es heute lediglich 175 bis 225 mg. Eine weitere Studie belegt, dass es ein Großteil der Bevölkerung nicht schafft, ihren Magnesiumbedarf über die Nahrung zu decken. Untersucht wurden 1.033 Krankenhauspatienten, bei 54 Prozent wurde ein Magnesiummangel festgestellt. Erschreckend ist, dass 90 Prozent der Ärzte nicht einmal daran dachten, ihre Patienten auf einen Mangel hin zu untersuchen. Andere Studien belegen, dass es mindestens zwei Drittel der Bürger nicht schaffen, ihren Tagesbedarf zu decken. Ein Teil schafft es kaum, die Hälfte zu sich zu nehmen, was auf Dauer zu einem manifesten Magnesiummangel führt.
Lebensmittel enthalten immer weniger Mineralstoffe
In der Natur sind Mineralstoffe allgegenwärtig. Sie befinden sich im Trinkwasser, Gesteinen aber auch im Ackerboden. Bereits 1936 stellte der amerikanische Kongress fest, dass die modernen Lebensmittel immer mineralstoffärmer werden. Obst und Gemüse seien längst nicht mehr so nährstoffreich wie früher, weshalb es kaum ein Bürger schaffe, seinen Bedarf an Mineralstoffen über die Nahrung zu decken. Der Grund: Der Boden, auf dem die Nahrung wächst, sei bereits damals ausgelaugt gewesen. Umso schlimmer muss es um die heutige Situation bestellt sein, schließlich wurde dies bereits vor über 80 Jahren festgestellt.
Magnesium-Mangel – Die Ursachen
1. Magnesiummangel durch magnesiumarme Böden und Kunstdünger
Heute sind die Böden magnesiumärmer und ausgelaugter als je zuvor. Es wird immer schwieriger, den Bedarf über die Ernährung zu decken. Grund dafür ist die industrielle Landwirtschaft, die nach immer mehr Erträgen strebt. Um dieses Ziel zu erreichen, kommen meist große Mengen an synthetischen Kunstdüngern zum Einsatz. Diese fördern zwar den Ertrag und sorgen dafür, dass die geernteten Lebensmittel optisch von einwandfreier Beschaffenheit sind, rauben den Böden aber die notwendigen Mineralstoffe. Sie bestehen überwiegend aus Phosphaten, Kalisalzen und Nitraten, was das natürliche, fein aufeinander abgestimmte Mineralstoffgleichgewicht zusätzlich stört. Fälschlicherweise wird oftmals davon ausgegangen, dass die Böden immer noch ausreichend Magnesium enthalten. Dies ist jedoch längst nicht mehr der Fall, da sich die Böden nicht automatisch an die Anforderungen der modernen Landwirtschaft anpassen können. Umso schlimmer, dass es keine Gesetze und Regeln gibt, die vorschreiben, wie viele Mineralstoffe in einer bestimmten Obst- oder Gemüsesorte enthalten sein müssen. Oder einzuhaltende Richtwerte, wie magnesiumhaltig ein Boden zu sein hat, um darauf Obst und Gemüse anbauen zu können. Ein Beispiel: Ein “moderner” Apfel sieht vielleicht optisch ansprechender und makelloser aus, enthält aber deutlich weniger Mineralstoffe, als es vor 100 Jahren der Fall war. Ein Großteil der heute zur Verfügung stehenden Lebensmittel kann somit durchaus als magnesiumarm bezeichnet werden und einem Magnesium-Mangel nicht vorbeugen, selbst wenn es sich dabei um ein offiziell gesundes, natürliches und mineralstoffreiches Nahrungsmittel handelt.
2. Magnesiummangel durch moderne Ernährung
Wer auf eine frische, mineralstoffreiche Ernährung achtet, wird trotz der ausgelaugten Böden zumindest noch soviel Magnesium zu sich nehmen, um keinen gravierenden Magnesium-Mangel zu erleiden. So zumindest die Theorie, denn kaum ein Mensch ernährt sich ausschließlich von frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Samen und Nüssen. Vielmehr ist es so, dass ein Großteil der Bevölkerung mit Vorliebe zu verarbeiteten Lebensmitteln oder Fertiggerichten greift. Dies gilt insbesondere dann, wenn statt Vollkornprodukten raffinierte, stark verarbeitete Produkte bevorzugt werden, beispielsweise Weißmehl, Haushaltszucker oder geschälter, polierter Reis.
3. Magnesiummangel durch magnesiumfreies Speisesalz
Modernes Speisesalz wird mit Jod angereichert, um einer Unterversorgung mit Jod vorzubeugen. Vergessen wurde Magnesium, das früher im herkömmlichen Speise- und Kochsalz enthalten war. Heute ist es nicht mehr enthalten, weil Magnesium die Lagerfähigkeit verschlechtert. Wird magnesiumreiches Salz lange und nicht luftdicht verschlossen gelagert, zieht es Feuchtigkeit aus der Luft und verklumpt. Darunter leidet die typischerweise erwünschte Rieselfähigkeit. Früher hatten die Großeltern oder Eltern immer ein paar Körner Reis im Salzstreuer, um die Feuchtigkeit zu binden. Dies wird heute durch sogenannte chemisch zugesetzte “Rieselhilfen” gelöst, die Ihr Körper allerdings auch zu sich nimmt. Speisesalz besteht folglich fast ausschließlich aus Natriumchlorid und ist somit heutzutage nicht nur magnesiumarm, sondern gänzlich magnesiumfrei. Einen kleinen aber wichtigen Beitrag zur Deckung des Mineralstoffbedarfs können lediglich naturbelassene Salze leisten, beispielsweise hochwertiges Meer- oder Steinsalz, wir bevorzugen Himalayasalz.
4. Magnesiummangel durch milch- und eiweißlastige Ernährung
Milchzucker, Eiweiß und zu hohe Mengen an Kalzium blockieren die Magnesiumaufnahme. Ein hoher Konsum von Milch- und Eiweißprodukten und nicht ausreichende gleichzeitige Magnesiumaufnahme fördert einen Magnesiummangel. Um die Magnesiumresorption zu optimieren und einem Magnesium-Mangel vorzubeugen, sollte das Calcium-Magnesium-Verhältnis eines Lebensmittels 2:1 betragen. Ein solch ideales Verhältnis bieten nur wenige magnesiumreiche Lebens- und Ergänzungsmittel. Zum Vergleich: Das Verhältnis bei Milch beträgt 10:1 (10 Teile Calcium, 1 Teil Magnesium) – bei vielen Käsesorten sogar 30:1. Ungünstig wirkt sich eine überdurchschnittlich proteinreiche Ernährung aus, die magnesiumarm und reich an Eiern, Fleisch, Fisch, Soja- und Milchprodukten ist, denn sie fördert einen Magnesium-Mangel.
5. Magnesium-Mangel durch Kochen und Braten
Durch das Kochen, Grillen, Braten und allgemeine Erhitzen, sei es mittels Pfanne, Kochtopf oder Mikrowelle, gehen unglaublich viele Mineralstoffe verloren. Der Magnesium-Verlust beträgt beim Kochen bis zu 40 Prozent, darüber hinaus gehen meist etwa 60 bis 70 Prozent der Vitamine verloren. Aus diesem Grund sollten Mahlzeiten stets frisch zubereitet und Lebensmittel nur schonend verarbeitet werden. Langes Kochen, Braten und Co. macht Lebensmittel mineralstoff- und insbesondere magnesiumarm. Besser ist es, Gemüse nur kurz anzudünsten. Wer einem Magnesiummangel zumindest vorbeugen möchte, sollte hinsichtlich seiner Ernährung auf einen möglichst hohen Rohkostanteil achten und frische Lebensmittel wie Gemüse maximal zwei Tage lagern.
Fazit:
Magnesiummangel ist allgegenwärtig und betrifft einen Großteil der Bevölkerung. Wer noch nicht darunter leidet, ist zumindest gefährdet. Aufgrund von mineralstoffarmen Böden und der modernen Ernährung ist es heutzutage kaum möglich, den Bedarf allein über die Nahrung zu decken. Eine Magnesium-Supplementierung ist somit nicht nur Sportlern, Menschen mit bestimmten Erkrankungen, Schwangeren und Senioren zu empfehlen, sondern auch allen anderen, die ihrer Gesundheit etwas Gutes tun wollen. Um einem Magnesium-Mangel vorzubeugen, genügt es in der Regel, auf eine möglichst mineralstoffreiche Ernährung zu achten und gegebenenfalls mit einer kleinen, aber regelmäßigen Magnesium-Dosis zu supplementieren. Personen, die bereits unter einem Magnesium-Mangel leiden oder zu einer bestimmten Risikogruppe gehören, sollten neben der Ernährung auf jeden Fall mit höheren Dosen eines hochwertigen Nahrungsergänzungsmittels supplementieren.
