Unser Körper kann nur ohne Störungen funktionieren, wenn alle wichtigen Stoffe für die Zellen ausreichend vorhanden sind. Milliarden unterschiedlicher Zellen bilden Blutgefäße, Knochen, Muskeln und Organe. Das Gehirn als Zentrum steuert die Funktionen in unserem Körper. Die Nahrungsaufnahme und ihre Verwertung läuft nach festen Regeln ab. Die Harmonie zwischen Einnahme, Aufnahme und jeweiliger Bioverfügbarkeit der zugeführten Stoffe ist für optimales Wohlbefinden wichtig. Das bedeutet aber nicht, dass eine hohe tägliche Dosis an Mineralien oder Vitaminen bei einem entsprechenden Mangel ideal ist. Unser Organismus verwertet nämlich nur so viel, wie er wirklich braucht. Bei Magnesiumzufuhr in Form von Nahrungsergänzung wäre also eine mehrfache Gabe von 200 mg besser als eine Einmalgabe von 600 mg.
Wechselspiel von Einnahme, Aufnahme und Bioverfügbarkeit
Da bei Nahrungsergänzung die Einnahme eines Stoffes überwiegend oral erfolgt, lässt sich die optimale Dosierung leicht durchführen. Bleiben wir bei der Einnahme von Magnesium, einem der wichtigsten Mineralstoffe für unseren Körper. Wer z. B. am Tag 300 mg Magnesium einnimmt, kann mit der Resorption (Aufnahme des Stoffes über die Darmwände) von etwa 30 bis 50% des Magnesiumangebots rechnen. Diese Aufnahmewilligkeit steigt, wenn der Magnesiumspiegel im Serum niedrig und die Zufuhr von Magnesium durch Nahrung gering ist. Die aktive Resorption kann sich dann bis auf 80% erhöhen. Aus der tatsächlich vom Körper aufgenommenen Menge eines Stoffes resultiert auch dessen Bioverfügbarkeit. Sie gibt an, wie viel z. B. an Magnesium dem Körper wirklich zur Verfügung steht. Resorption wie auch die Bioverfügbarkeit hängen noch von anderen Dingen ab. Wenn die aktive Resorption nicht richtig funktioniert, kann Magnesium z. B. nur mittels der passiven Diffusion resorbiert werden. Dies bedeutet eine konzentrationsabhängige Aufnahme durch die Zellwände. Dies kann die Resorptionsrate auf nur 10 bis 30% herabsetzen. Auch die Zufuhr höherer Zinkmengen sowie Eisen kann hemmend auf die Resorption wirken. Andererseits sorgt z. B. Vitamin B 6, auch als Pyridoxin bekannt, für eine bessere Aufnahme und Verwertung von Magnesium.
Mangel an Magnesium – wie feststellen?
Blutspiegelwerte von Magnesium sind nicht sehr genau, schließlich enthält Blut nur rund 1% dieses Minerals. Um sichere Diagnosen stellen zu können, bietet sich ein Magnesiumbelastungstest an. Dazu gelangen mittels Infusion innerhalb von 8 bis 12 Stunden 720 mg Magnesium in den Organismus. Im 24 Stunden Urin lässt sich dann die prozentuale Magnesiumausscheidung messen. Normal sind 90%, bei einem Magnesiummangel sind es weniger als 75%. Dann bitte Nahrungsergänzung!
Magnesiumüberschuss kann gefährlich werden
Liegen Magnesiumspiegel bei Erwachsenen über 2,5 mg/dl ist von einem hohem Magnesiumgehalt auszugehen. Liegen die Spiegel über 5 mg/dl und höher besteht die Gefahr von Störungen in der Erregungsübertragung der Muskeln. Eine Blockade kann da rasch zu Lähmungen, Schließmuskelschwäche und Verstopfung führen. Noch höhere Werte (über 10 mg/dl) können Atembeeinträchtigungen bis hin zum Atem- und Herzstillstand zur Folge haben. Gesunde Menschen, die Magnesiumzufuhr mit Nahrungsergänzung nicht übertreiben, brauchen so etwas nicht zu befürchten. Wer Probleme mit seinen Nieren hat (Niereninsuffizienz) sollte aber vorsichtig sein. Im Zweifelsfall, also bei Verdacht auf zu hohe oder zu niedrige Magnesiumwerte, bitte immer einen Arzt zu Rate ziehen.
Magnesium – richtige Zufuhr garantiert Wohlbefinden
Bei den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Tagesdosis an Magnesium von 300 mg für Frauen und 400 mg für Männer ist übrigens die Bioverfügbarkeit bzw. die geringer Resorption bereits einkalkuliert. Sie müssen nur dafür sorgen, dass dem Körper durch Ernährung oder gut dosierte und bioverfügbare Nahrungsergänzung genug Magnesium zur Verfügung steht.
